Du betrachtest gerade Sensibilisierte Gruppenrahmen gegen Einsamkeit und Co.

Sensibilisierte Gruppenrahmen gegen Einsamkeit und Co.

Aus meiner Sicht leben wir heute in einer Zeit, in der wir mehr und mehr auseinanderdriften. Die Gemeinschaft und der Zusammenhalt gehen zunehmend verloren und Einsamkeit ist heute ein sehr präsentes Thema in unserer Gesellschaft.

Das liegt meines Erachtens zum einen an unserem Wohlstand. Früher mussten Menschen zusammenhalten und Hand in Hand zusammenarbeiten, um zu überleben. Heute ist es möglich (zumindest in den Wohlstandsländern), seine Wohnung kaum noch zu verlassen durch Homeoffice oder Bürgergeld. Auch müssen wir nicht mehr in Gemeinschaften wohnen. Heute gibt es so viele Single-Haushalte wie noch nie.1

Ein weiterer Grund, warum wir zunehmend vereinsamen, ist meiner Meinung nach die Digitalisierung. Viele Menschen verbringen ihren Abend lieber vorm Fernseher bzw. vor Netflix und Co. statt sich mit anderen Menschen zu unterhalten.

Viele Studien haben bestätigt, dass Einsamkeit die Wahrscheinlichkeit signifikant erhöht, psychisch oder körperlich zu erkranken.2

Unter anderem aus den genannten Gründen finde ich, dass es mehr Gruppenangebote geben muss für Menschen, die unter einem Mangel an sozialer Eingebundenheit leiden.

Oft stecken jedoch auch tiefer in der Seele verankerte Ursachen hinter der Einsamkeit. Depressive Zustände, Lebenskrisen, soziale Ängste, Angststörungen, Traumata oder Mobbing zum Beispiel. Hier ist ein besonders achtsamer und auf diese möglichen Ursachen sensibilisierter Rahmen erforderlich.

Ich habe selbst gespürt und darf auch heute noch regelmäßig als Teilnehmer spüren, wie ein solcher sensibilisierter Gruppenrahmen erheblich zu meinem seelischen Wohlbefinden beigetragen hat und beiträgt. In einer Gruppe ganz so sein zu dürfen, wie ich nun mal bin – mit all meinen Makeln und Schwächen – ist ein wundervolles und tief erleichterndes Gefühl. Die Wertschätzung, die ich in diesem Rahmen von der Gruppe erhalte, hilft mir, mich selbst mehr wertzuschätzen. Außerdem gibt mir eine solche Gruppe das Gefühl nicht allein zu sein und immer Menschen hinter mir zu haben, auch und besonders, wenn ich gerade durch schwierige Zeiten gehe. Zu wissen, dass bald wieder das Gruppentreffen stattfindet, in dem ich mich mitteilen kann und Halt bekomme, entspannt mich. Ein solcher vertraulicher und liebevoller Ort, gibt mir manchmal sogar ein Gefühl von zuhause.

Vor ca. sieben Jahren habe ich erkannt, dass ich den Wert eines solchen Gruppenrahmens auch anderen Menschen ermöglichen möchte. Seitdem experimentierte ich viel mit verschiedenen Gruppenangeboten. Heute bin ich glücklich und stolz, folgende zwei Gruppenrahmen ins Leben gerufen zu haben:

  • Der Abend der Achtsamkeit: Dieser Abend dient nicht der Therapie, sondern der Selbsterfahrung. Hier können die Teilnehmer neue Aspekte von sich selbst kennenlernen. Er soll außerdem die Resilienz stärken durch den gemeinsamen Kontakt und das Praktizieren von Achtsamkeit. Die Gruppe dient also der Prävention von seelischen Erkrankungen und der Steigerung von seelischem Wohlbefinden.
  • Die Gruppentherapie: Im Gegensatz zum Abend der Achtsamkeit, ist diese Gruppe geschlossen. Das bedeutet, die Teilnehmer bleiben von Anfang bis Ende unter sich. Hier geht es um die Bewältigung von seelischen Themen oder Erkrankungen. Neben Übungen aus meinem ganzheitlichen Konzept der Integrativen Psychotherapie, können die oben genannten Schätze einer sensibilisierten Gruppengemeinschaft entscheidend zur Bewältigung der Beschwerden beitragen.

_______________

1 https://www.ndr.de/ratgeber/Allein-leben-und-nicht-einsam-sein-geht-das,alleineleben100.html#:~:text=Noch%20nie%20haben%20so%20viele,etwa%2042%20Prozent%2C%20Tendenz%20steigend.

2https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/so-sehr-kann-uns-einsamkeit-krank-machen/